(Bilder: An der Friedhofsmauer des Campo Santo Teutonico – Rom – sind die 14 Stationen des Kreuzwegs auf Kacheln gemalt zu sehen. Fotos: Paul Badde)

Im traditionellen Kreuzweg gibt es gleich drei Stationen, an denen betrachtet wird, wie Jesus unter der Last des Kreuzes zusammenbricht. Das ist zunächst auf furchtbare Weise realistisch: Nach einer barbarischen Folterung durch Auspeitschen (manche Opfer starben schon dabei) wurde dem Verurteilten das Hinrichtungsinstrument aufgeladen (11), an dem er qualvoll sterben sollte.

Selbst wenn es nur der Querbalken des Kreuzes gewesen ist, dürfte klar sein, dass ein gequälter und entkräfteter Mensch so eine Last kaum schleppen konnte, schon gar nicht über Kilometer bis zur Hinrichtungsstätte. Dass Jesus mehr als einmal unter dieser Last zusammenbrach, ist also nur zu realistisch. Auch der Moment, in dem Jesus das Kreuz zuerst auf sich nimmt, ist oft als eigene Station dargestellt, denn darin wird bildhaft deutlich, dass Jesus das furchtbare Leiden akzeptierte, es freiwillig für uns auf sich nahm.

Das Bild dieser im wahrsten Wortsinne unerträglichen Last auf den Schultern des leidenden Jesus ist erschütternd. Aber es kann uns auch hilfreich in den Sinn kommen, wenn wir selbst – im übertragenen Sinne – eine unerträgliche Last fühlen, die uns niederdrückt. Dann können wir an Jesus denken und uns an ihn wenden, weil er das kennt, weil er das auch ertragen musste – und wie! Auch deshalb hilft er uns dabei, unsere Lasten zu tragen, „unser Kreuz“ zu tragen.

zu den einzelnen Kreuzwegstationen


11) Es konnte sich um das ganze Kreuz handeln, oder nur um den schweren Querbalken, der dann an einen fest verankerten Pfahl hochgezogen wurde.


Übersetzung und viele weitere Informationen zu finden Sie -> hier