(Bild: Giotto di Bondone, „Joachim und Anna begegnen sich am Goldenen Tor“, Giotto di Bondone, Cappella degli Scrovegni, 1304 bis 1306)

Der diesjährige Adventskalender ist für alle Ehepaare gedacht, die sich in diesem Jahr ihrer Beziehung zueinander in dieser Vorbereitungszeit auf Weihnachten tiefer bewusst werden wollen. Täglich wollen wir ein paar Anregungen geben, jeweils einen Aspekt des Zusammenlebens genauer zu betrachten und zu überlegen, wo und wie wir die Liebe zum Ehepartner neu entfachen können, was dann der ganzen Familie zugute kommt.


„Ich liebe Dich!“

Wann haben wir diese Worte das letzte Mal ganz bewusst gesagt? Oder gehört?

Wir sind als Menschen darauf angelegt, mit allen Sinnen zu leben. Normalerweise können wir hören, sehen, schmecken, riechen und fühlen. Und all diese Dinge gehören auch in die zwischenmenschlichen Beziehungen. Das klingt etwas banal, aber wenn wir schon lange nicht mehr gehört haben, dass uns der Ehemann/die Ehefrau liebt, werden wir es schmerzlich vermissen und uns fragen, ob das Nicht-Aussprechen auch ein Nicht-Empfinden ist.

Aber nur das „Dahersagen“ reicht auch nicht. Es kommt auf die Ernsthaftigkeit an, mit der wir diese Worte sagen (wie immer!) und auch, ob diese Worte mit Taten „belegt“ sind.

Es wäre schön, wenn jedes Ehepaar mindestens einmal am Tag ganz bewusst diese Worte zueinander sagen würde, wie bei unserem Eheversprechen, das wir uns vielleicht schon vor langer Zeit einmal gegeben haben!


Zu den Bildern:
Sie stammen von  Giotto di Bondone. Von 1304 bis 1306 malte er die Wände und das Gewölbe der Kapelle Cappella degli Scrovegni in Padua mit 38 Szenen aus dem Leben der heiligen Joachim (nach der Tradition der Vater Marias) und Anna(die Mutter Marias), ihrer Tochter Maria und dem Leben Jesu Christi aus. Die Darstellungen orientieren sich an der Marienlegende, die aus dem frühmittelalterlichen apokryphen Pseudo-Matthäusevangelium stammt.


THE KING’S SINGERS Alma Redemptoris mater – Basilica di S.Nicolò Lecco 2 dicembre 2019

Alma redemptoris mater ist die marianische Antiphon, die im Stundengebet der katholischen Kirche in der Advents– und Weihnachtszeit entweder zum Abschluss der Vesper oder der Komplet gesungen wird, je nachdem, welche dieser beiden Horen die letzte ist, die in Gemeinschaft gefeiert wird.

Alma Redemptoris Mater,
quae pervia caeli | porta manes
et stella maris,
succurre cadenti, |
surgere qui curat, populo:
tu quae genuisti, | natura mirante,
tuum sanctum Genitorem, |
Virgo prius ac posterius,
Gabrielis ab ore | sumens illud Ave,
peccatorum miserere.
Erhabne Mutter des Erlösers,
du allzeit offene Pforte des Himmels
und Stern des Meeres,
komm, hilf deinem Volke,
das sich müht, vom Falle aufzustehn.
Du hast geboren, der Natur zum Staunen,
deinen heiligen Schöpfer.
die du, Jungfrau davor und danach,
aus Gabriels Mund vernahmst das selige Ave,
o erbarme dich der Sünder.