Für Mai diesen Jahres hatte der Papst zu einer internationalen Veranstaltung eingeladen unter dem Thema „Wiederherstellung des globalen Bildungspaktes“. Wegen der Coronakrise konnte die Veranstaltung nicht wie geplant durchgeführt werden. Sie wird jetzt virtuell ab dem 15. Oktober stattfinden.

Botschaft für einem Bildungspakt

Im September 2019 schrieb der Papst eine Botschaft zum Start des Bildungspaktes zu dem er im Anschluss an seine letzte Enzyklika „Laudato si“ aufgerufen hatte. Mit der Einladung zu diesem Bildungspakt erneuert der Papst seinen Wunsch, in einen Dialog über die Zukunft des Planeten einzutreten, um „die Talente aller zu mobilisieren, denn zu jeder Veränderung gehört ein Bildungsprozess, um eine neue weltweite Solidarität und eine gastfreundlichere Gesellschaft zu fördern“. 

Der Papst erinnert an das afrikanische Sprichwort: „Um ein Kind zu erziehen, braucht man ein ganzes Dorf“ und ermuntert zu einer Bildungsgemeinschaft, einem „Dorf der Bildung“, dessen es bedarf, „um reife Menschen zu formen, die in der Lage sind, Spaltungen und Gegensätze zu überwinden und das Gefüge der Beziehungen für eine geschwisterlichere Menschheit wiederherzustellen“. 

Eine globale Herausforderung

Die Pandemie hat uns deutlicher denn je vor Augen geführt, wie eng die ganze Welt miteinander verbunden ist und wie sehr wir voneinander abhängig sind. Die Bildungskongregation regt daher „alternative Modelle der Koexistenz“ an, um katholische und nichtkatholische Bildungseinrichtungen noch besser zu vernetzen. Schul- und Hochschulseelsorger sowie alle engagierten Christen, die es an jeder Schule gibt, sind dazu aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten.

Für diese weltweite Aufgabe, so der Papst, braucht es „eine Allianz zwischen den Bewohnern der Erde und dem „gemeinsamen Haus“, dem wir Sorge und Respekt schulden. Eine Allianz, die Frieden, Gerechtigkeit und Akzeptanz unter allen Völkern der Menschheitsfamilie sowie den Dialog zwischen den Religionen schafft.“

Drei wichtige Schritte spricht er an, um dieses „Dorf der Bildung“ zu schaffen:

  • „Erstens, den Mut zu haben, die Person in den Mittelpunkt zu stellen. Aus diesem Grund muss ein Bündnis besiegelt werden, um formellen und informellen Bildungsprozessen eine Seele zu geben.“ Das erfordert, den Wert jedes Lebewesens in den Mittelpunkt der Überlegungen zu stellen und gegen eine Wegwerfkultur anzukämpfen.
  • „Zweitens braucht es den Mut, mit Kreativität und Verantwortung die besten Energien zu investieren.“ Der Papst erhofft sich, verantwortungsbewusste und dialogbereite Menschen an einen Tisch zu bringen „die in der Lage sind, ein Geflecht von Beziehungen zu Familien, zwischen Generationen und zu den verschiedenen Ausdrucksformen der Zivilgesellschaft aufzubauen, um so einen neuen Humanismus zu bilden.“ 
  • „Drittens braucht es den Mut, Menschen zu bilden, die bereit sind, sich in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen.“ Mit derselben Bereitschaft, wie Jesus allen Menschen gedient hat, sollen diejenigen, die in Bildungs-Institutionen arbeiten, sich den anderen, vor allem den Bedürftigsten zu helfen.

Hoffnung für die Zukunft

Mit seinem Aufruf zu einem weltweiten Bildungspakt wendet sich der Papst an alle, die in den verschiedenen Funktionen in der Bildung, Wissenschaft und Forschung tätig sind.  Alle, die ihrem Bildungsauftrag nachkommen, helfen durcheinen „gemeinsamen Bildungspakt diejenigen Dynamiken zu fördern und zu aktivieren, die der Geschichte einen Sinn geben und sie in eine positive Richtung zu lenken. Gemeinsam mit ihnen appelliere ich an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die weltweit Verantwortung tragen und denen die Zukunft der neuen Generationen am Herzen liegt.“

Voller Zuversicht rechnet der Papst auf eine weltweite Beteiligung aller Menschen guten Willens an dieser lebenswichtigen Aufgabe.

Hier gelangen Sie zum offiziellen Text.