(Bild: Giotto di Bondone, „Die Geburt Jesu“ Giotto di Bondone, Cappella degli Scrovegni, 1304 bis 1306)

Täglich wollen wir ein paar Anregungen geben, jeweils einen Aspekt des Zusammenlebens genauer zu betrachten und zu überlegen, wo und wie wir die Liebe zum Ehepartner neu entfachen können, was dann der ganzen Familie zugute kommt.


In vielen Witzen lachen wir über den Unterschied zwischen Mann und Frau: angefangen beim Einparken über verschiedene Redebedürfnisse bis hin zu fehlenden Fähigkeiten im Bereich des Multitasking. Es gibt sie also doch, denn wenn wir es nicht täglich selbst erleben würden, hätten wir bei diesen Witzen nichts zu lachen. Und das ist gut so!

Mann und Frau haben sozusagen sehr verschiedene „Apps“ mitbekommen, die sich aber nicht im Wege stehen oder miteinander konkurrieren, sondern sich idealerweise sehr gut ergänzen. Die Ehe ist immer ein Aufeinander-Zugehen, Voneinander-Lernen und Sich-gegenseitig-Vervollständigen.

Sicher gibt es in jeder Ehe unterschiedliche Fähigkeiten, aber oft – das belegen eben auch diese Witze – sind doch „alle Männer/Frauen gleich“; eben typisch Mann oder typisch Frau. Manchmal denke ich, dass es schwierig wird, wenn die Frau der „bessere Mann“ ist, also alles kann und macht, was normalerweise die Aufgabe eines Mannes ist und umgekehrt.

Es tut beiden gut, die eigenen Kompetenzen zu kennen, zu erweitern und auszuüben und dem anderen seine Zuständigkeiten zu lassen. Das klingt vielleicht altmodisch und vielleicht wird es einmal eine Zeit geben, wo man das so gar nicht mehr sagen darf. Aber man kann doch feststellen, dass es zu großer Unzufriedenheit führt, wenn Mann und Frau nicht mehr die ihnen zugedachten „Aufgaben“ übernehmen, denn es gibt weiterhin bestimmte Erwartungen an das Mannsein bzw. Frausein.


Zu den Bildern:
Sie stammen von  Giotto di Bondone. Von 1304 bis 1306 malte er die Wände und das Gewölbe der Kapelle Cappella degli Scrovegni in Padua mit 38 Szenen aus dem Leben der heiligen Joachim (nach der Tradition der Vater Marias) und Anna (die Mutter Marias), ihrer Tochter Maria und dem Leben Jesu Christi aus. Die Darstellungen orientieren sich an der Marienlegende, die aus dem frühmittelalterlichen apokryphen Pseudo-Matthäusevangelium stammt.


Rejoice greatly, O daughter of Zion – G. F. Handel (The Messiah) – Adventskonzert Dresden – Frauenkirche – 2019 (Regula Mühlemann)