(Bild: Lorenzo Costa, Geburt Christi (1490))

Josef geht manchmal in der Betrachtung der Weihnachtsgeschichte ein wenig unter, weil er zwar dabei ist, aber nicht so unmittelbar „betroffen“ ist wie Maria. Und doch können wir von ihm viel lernen, wenn es um die Rolle des Ehemannes bzw. Vaters geht.

Alles, was hier über Josef gesagt wird, kann auf alle Ehemänner und Väter übertragen werden.

Josef liebt Maria zunächst sehr menschlich. Als er erfährt, dass Maria schwanger ist, aber nicht von ihm. Er verstößt sie nicht, sondern er ist weiterhin an ihrem Wohl interessiert. Er möchte sie nicht bloßstellen und denkt über eine „elegante“ Lösung nach, auch wenn er zunächst annehmen muss, dass Maria sich mit einem anderen Mann eingelassen hat. (Denken wir noch an das Wohl des Partners/der Partnerin, wenn er/sie offensichtlich einen Fehler gemacht hat?)

Josef kann zuhören und sein Leben in den Dienst der Familie stellen. Im Traum erfährt er die Wahrheit um Marias Schwangerschaft und erhält seinen Auftrag, Maria zu sich zu nehmen und für den Sohn Gottes wie ein Vater zu sorgen. Ihm wird der Schutz der Familie anvertraut. Dass er sich dieser Aufgabe widmet, beweist, dass er fähig ist, Maria nicht nur auf natürlich menschliche Weise zu lieben, sondern auch auf sehr übernatürliche Weise, denn er gibt seinen Wunsch nach einer „normalen“ Ehe und Familie auf. Sein „Familienleben“ wird auf eine höhere Stufe gehoben.

Es mag altmodisch sein, aber jede Familie braucht diesen Beschützer; einen, der über die eigenen Interessen hinaus sich für die Familie einsetzt; sie vor Unheil bewahrt und sie zusammenhält.

Josef muss mit seiner Familie fliehen, ein neues Leben in einem fremden Land beginnen, den richtigen Zeitpunkt für die Rückkehr abwarten. Josef tut es im Gehorsam gegenüber Gottes Willen.

All das hat Gott Josef offenbart, nicht Maria – zumindest wird das nicht berichtet – denn sie hat eine andere Aufgabe.


Zu den Bildern: Ab dem 17. Dezember gibt es für jeden Tag eine besondere Liturgie mit Gebeten und Schriftlesungen. Wir haben aus der Vielzahl der Weihnachtsdarstellungen in der Kunst diejenigen herausgesucht, die zu den jeweiligen Tagen am besten passen.


King’s College Cambridge 2010 – God Rest You Merry, Gentlemen

1. God rest you merry, gentlemen,
Let nothing you dismay,
For Jesus Christ our Saviour
Was born upon this day,
To save us all from Satan’s power
When we were gone astray:
O tidings of comfort and joy,
comfort and joy,
O tidings of comfort and joy.

2. In Bethlehem, in Jury,
This blessed Babe was born,
And laid within a manger
Upon this blessed morn,
The which His Mother Mary
Did nothing take in scorn:
O tidings …

3. From God our heavenly Father
A blesséd angel came,
And unto certain shepherds
Brought tidings of the same,
How that in Bethlehem was born
The Son of God by name:
O tidings …

4. The shepherds at those tidings
Rejoicéd much in mind,
And left their flocks a-feeding
In tempest, storm and wind,
And went to Bethlehem straightway,
This blesséd Babe to find:
O tidings …

5. But when to Bethlehem they came,
Whereat this Infant lay,
They found Him in a manger,
Where oxen feed on hay;
His mother Mary kneeling,
Unto the Lord did pray:
O tidings …

6. Now to the Lord sing praises,
All you within this place,
And with true love and brotherhood
Each other now embrace;
This holy tide of Christmas
All others doth deface:
O tidings …