(Bild: Giotto di Bondone, „Maria erhält die Botschaft“ Giotto di Bondone, Cappella degli Scrovegni, 1304 bis 1306)

Täglich wollen wir ein paar Anregungen geben, jeweils einen Aspekt des Zusammenlebens genauer zu betrachten und zu überlegen, wo und wie wir die Liebe zum Ehepartner neu entfachen können, was dann der ganzen Familie zugute kommt.


„Die Ehe ist für einen Christen keine bloß gesellschaftliche Einrichtung und noch viel weniger bloßes Heilmittel für die menschliche Schwachheit…“ (1), sie ist eines der sieben Sakramente, die uns helfen, unser Heil zu erlangen: das ewige Leben.

Es ist gut, sich diese Wahrheit immer wieder vor Augen zu führen: Gott ist Teil einer jeden Ehe, die vor Ihm geschlossen wurde. Wir können immer mit Seiner Hilfe und Unterstützung rechnen! Wenn es uns schwer fällt, Kritik in der Familie auszuhalten; zu schweigen, wenn wir am liebsten einmal allen unsere Meinung sagen würden; Ungewissheit und innere oder äußere Not durchzustehen.

Gerade dann ist es sehr hilfreich, wenn beide Ehepartner die – im positiven Sinne – Gewohnheit haben, sich im Gebet an Gott zu wenden oder (gemeinsam) den Rosenkranz zu beten.

Gott hat uns durch dieses Sakrament besondere Gnaden geschenkt, um diese Zeit in seinem Sinne miteinander verbringen zu können.

Vielleicht sollte man diesen Aspekt auch wieder verstärkt jungen Paaren weitergeben, die über eine Hochzeit nachdenken. Der kirchliche Rahmen ist nicht nur eine schöne Kulisse!

(1) Hl. Josefmaría Escrivá in „Christus begegnen“


Zu den Bildern:
Sie stammen von  Giotto di Bondone. Von 1304 bis 1306 malte er die Wände und das Gewölbe der Kapelle Cappella degli Scrovegni in Padua mit 38 Szenen aus dem Leben der heiligen Joachim (nach der Tradition der Vater Marias) und Anna (die Mutter Marias), ihrer Tochter Maria und dem Leben Jesu Christi aus. Die Darstellungen orientieren sich an der Marienlegende, die aus dem frühmittelalterlichen apokryphen Pseudo-Matthäusevangelium stammt.

1. Es kommt ein Schiff, geladen
bis an sein’ höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
des Vaters ewigs Wort.

2. Das Schiff geht still im Triebe,
es trägt ein teure Last;
das Segel ist die Liebe,
der Heilig Geist der Mast.

3. Der Anker haft’ auf Erden,
da ist das Schiff am Land.
Das Wort will Fleisch uns werden,
der Sohn ist uns gesandt.

4. Zu Bethlehem geboren
im Stall ein Kindelein,
gibt sich für uns verloren;
gelobet muß es sein.

5. Und wer dies Kind mit Freuden
umfangen, küssen will,
muß vorher mit ihm leiden
groß Pein und Marter viel,

6. danach mit ihm auch sterben
und geistlich auferstehn,
das ewig Leben erben,
wie an ihm ist geschehn.[1]

7. Maria,Gottes Mutter,
gelobet musst du sein. 
Jesus ist unser Bruder, 
das liebe Kindelein.