(Foto: Prokino / Carole Bethuel)

Filmische Qualität:   3,5 / 5
Regie:Eric Toledano, Olivier Nakache
Darsteller:Vincent Cassel, Reda Kateb, Hélène Vincent, Bryan Mialoundama, Alban Ivanov, Benjamin Lesieur, Marco Locatelli, Catherine Mouchet
Land, Jahr:Frankreich 2019
Laufzeit:113 Minuten
Genre:
Publikum:ab 12 Jahren
Einschränkungen:
im Kino:12/2019
Auf DVD:4/2020

Erst vor kurzem schilderte der französische Film Der Glanz des Unsichtbaren auf wohltuend zurückhaltende Weise den Kampf einiger weniger Frauen, um obdachlosen Frauen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Éric Toledano und Olivier Nakache, die mit Ziemlich beste Freunde weltbekannt wurden, liefern mit ihrem neuen Spielfilm „Alles außer gewöhnlich“ das ebenfalls unaufgeregte Bild zweier Männer, die sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen mit außergewöhnlichen Methoden einsetzen.

Bruno (Vincent Cassel) leitet einen Verein, der sich insbesondere um junge Autisten kümmert. Als Erzieher bildet Malik (Reda Kateb) junge Menschen in Pflegeberufen aus, die sich um die von Bruno betreuten autistischen Jugendlichen kümmern sollen, Die kleine Gruppe engagierter Helfer setzt sich dafür ein, autistischen Menschen einen geregelten Alltag zu ermöglichen.

Dass dies nicht gerade einfach ist, erfährt der Zuschauer gleich zu Beginn, als die junge Emilie (Suzanne-Marie Gabriell) nach einer wilden Verfolgungsjagd durch Straßen voller Passanten, die sie anrempelt, zuletzt von Malik eingefangen wird. Dass Brunos Verein auch außergewöhnliche Wege gehen muss, ruft die Behörden auf den Plan. Dem Verein droht die Schließung.

Bruno und Malik haben Vorbilder aus Fleisch und Blut: Die Regisseure lernten im Jahre 1994 Stépahne Benhamou kennen, der 1996 den Verein „Les Silence des Justes“ (Das Schweigen der Gerechten) mit dem Ziel gründete, für die Aufnahme und Integration autistischer Kinder und Jugendlicher zu sorgen.

Bald darauf trafen sie in Saint-Denis, wo „Alles außer gewöhnlich“ gedreht wurde, auf den Erzieher Daoud Tatou, der sich mit seinem Verein ebenfalls um junge Autisten kümmerte. Éric Toledano führt aus, sie hätten zwei Jahre lang die Arbeit der beiden Vereine begleitet. „Die Szenen des Film haben sich alle so in der Realität zugetragen.“ Dafür arbeiteten die Filmemacher beim Dreh mit echten Betreuen und Autisten wie Benjamin Lesieur zusammen. Dies verleiht dem Film eine berührende Authentizität.