Die Krippenbetreuung von Kleinkindern unter drei Jahren ist weiterhin für viele Eltern etwas, das sie ihren Kindern nicht zumuten möchten, auch wenn sie als das Non-plus-ultra und die einzige Möglichkeit seitens des Staates und der meisten Medien propagiert wird. Ein Großteil der Eltern würde in Schweden wie in Deutschland gerne die Kleinkinder länger bei sich zu Hause und in der Familie haben.

Warnung vor dem skandinavischen Betreuungsmodell 

So auch Anna Wahlgren, die bekannte schwedische Bestsellerautorin (Das KinderBuch, Das DurchschlafBuch), die auch in Schweden immer wieder wegen ihrer entschiedenen Äußerungen über die richtige Familienpolitik heftig angefeindet wurde. Sie gilt als Feministin Schwedens, hat acht Kinder und elf Enkel von drei Männern. In ihrem Bestseller „Das KinderBuch“ warnt sie davor, das skandinavische Betreuungs-Modell, das hier immer wieder als vorbildlich hingestellt wird, sich für Deutschland zum Vorbild zu nehmen. Die Verklärung des schwedischen Modells nennt sie „das Astrid-Lindgren-Syndrom“. Astrid Lindgren ist in Deutschland vor allem bekannt geworden durch ihre Bücher „Pippi Langstrumpf“, in denen eine unbeschwerte Kindheit und Jugend aufscheint. Auch sie war der Meinung, dass Kinder unter drei Jahren in die Familien gehören. Auch in Schweden würden 70% der Eltern ihre Kinder in den ersten drei Jahren lieber zu Hause erziehen.

Familie kann in den ersten Lebensjahren nicht ersetzt werden

Das ist auch das Credo von Anna Wahlgren: In den ersten drei Jahren brauchen Kinder feste Bezugspersonen. Im Tierreich werden die Jungen auch nicht zu früh „aus dem Nest geworfen“. Unmissverständlich machte die schwedische Familien-Kämpferin, die sich selbst als Feministin mit Blick für das Kindeswohl bezeichnet, deutlich:

„Auf der ganzen Welt gibt es keinen Einjährigen, der sich freiwillig und gern von den Eltern und dem Zuhause verabschiedet, um den Tag irgendwo anders zu verbringen. Wir ignorieren die Bedürfnisse der Kleinen – und tief drinnen wissen wir das. Aber da wir politisch und wirtschaftlich denken und argumentieren, können wir es uns nicht leisten, den kindlichen Protest gegen diese Ordnung zu erkennen.“

Um den Kindern häusliche Geborgenheit zu ermöglichen, hält sie es für nötig und für möglich, die richtigen Prioritäten zu setzen: man kann auch ein paar Jahre von wenig Geld leben, wenn man bereit ist, seinen Lebensstandard herunter zu schrauben.

Es bleibt eine offene Frage, wie viele Eltern diese Bereitschaft mitbringen und wie sehr der Staat diesen Weg als den besseren für eine gesunde Erziehung der Kleinkinder unterstützt, wenigstens überall da, wo es möglich ist.