(Bild: Giotto di Bondone, „Das Staborakel“ Giotto di Bondone, Cappella degli Scrovegni, 1304 bis 1306)

Täglich wollen wir ein paar Anregungen geben, jeweils einen Aspekt des Zusammenlebens genauer zu betrachten und zu überlegen, wo und wie wir die Liebe zum Ehepartner neu entfachen können, was dann der ganzen Familie zugute kommt.


Bei Wikipedia findet sich eine gut auf Ehe und Familie übertragbare Definition von Corporate Identity: „Corporate Identity kennzeichnet nach Helmut Schmitt-Siegel die Persönlichkeit eines Unternehmens mit einem von innen nach außen heraustretenden Selbstverständnis, basierend auf einem Handlungskonzept für ein sichtbar gelebtes Wertesystem oder den Aufbau einer ausgeprägten Unternehmenskultur.“

Das klingt vielleicht auf den ersten Blick etwas kompliziert, aber die Schlüsselwörter sind gut übertragbar: „ein Selbstverständnis, das von innen nach außen heraustritt“, „sichtbar gelebtes Wertesystem“

Welches Selbstverständnis von unserem „Unternehmen EHE“ habe ich denn bzw. haben wir als Ehepaar?

Sind wir uns über unsere Grundlagen, über das, was uns durch alle Schwierigkeiten hindurch trägt, einig?

Haben wir uns darüber bewusst Gedanken gemacht oder hat es bisher „immer einfach irgendwie geklappt“?

Ist diese gemeinsam gefundene Basis für andere sichtbar; oder bin ich zuhause bei meiner Familie ein anderer Mensch als im Freundeskreis?

Stehe ich zu meiner Ehe mit allen Höhen und Tiefen, auch wenn in meinem Umfeld vielleicht viele Ehen zerbrechen?

Gibt es bei uns dieses „sichtbar gelebte Wertesystem“, von dem andere Ehepaare und Familien im Positiven sagen können: „Das ist typisch für die Familie/Eheleute XY. Dafür stehen sie.“?

Ist es Zeit für ein weiteres Glas Wein, um sich einmal zu diesen Fragen auszutauschen?


Zu den Bildern:
Sie stammen von  Giotto di Bondone. Von 1304 bis 1306 malte er die Wände und das Gewölbe der Kapelle Cappella degli Scrovegni in Padua mit 38 Szenen aus dem Leben der heiligen Joachim (nach der Tradition der Vater Marias) und Anna (die Mutter Marias), ihrer Tochter Maria und dem Leben Jesu Christi aus. Die Darstellungen orientieren sich an der Marienlegende, die aus dem frühmittelalterlichen apokryphen Pseudo-Matthäusevangelium stammt.


Thomanerchor Leipzig – Mach hoch die Tür, die Tor macht weit 2001