Neue Forschung zeigt Risiken für die Gehirnentwicklung bei frühem Konsum
Cannabis wird oft als harmlos angesehen, doch vor allem bei Jugendlichen kann der Konsum erhebliche Folgen haben. Eine neue, mehrstufige Studie hat herausgefunden, dass Tetrahydrocannabinol (THC) – der Hauptwirkstoff in Cannabis – die Gehirnentwicklung von Jugendlichen beeinträchtigen könnte. Besonders betroffen ist der Frontalkortex, der für wichtige Funktionen wie das Urteilsvermögen und die Impulskontrolle zuständig ist.
Was passiert im Gehirn von Jugendlichen?
Während der Jugendphase entwickelt sich das Gehirn noch intensiv. Der Frontalkortex reift bis ins junge Erwachsenenalter und spielt eine Schlüsselrolle für komplexes Denken und Entscheidungen. Substanzen wie THC können diese Entwicklung stören und langfristige Folgen haben.
Die Studie zeigt:
• Tierexperimente an Mäusen haben ergeben, dass THC die Verbindung zwischen Gehirnzellen beeinträchtigen kann. Das Netzwerk von Neuronen im Frontalkortex wurde weniger komplex.
• Bei menschlichen Jugendlichen fanden Forscher mithilfe von MRT-Scans heraus, dass frühzeitiger Cannabiskonsum zu einer Verdünnung der Großhirnrinde führt. Diese Veränderung könnte die Kommunikation zwischen Gehirnzellen stören.
• Genetische Untersuchungen deuten darauf hin, dass bestimmte Gene, die durch THC beeinflusst werden, mit Zelltypen im Gehirn zusammenhängen, die für die Entfernung von Synapsen zuständig sind.
Was bedeutet das für Jugendliche und Eltern?
Die Ergebnisse sind alarmierend: Frühzeitiger und regelmäßiger Cannabiskonsum könnte die Entwicklung wichtiger Gehirnregionen beeinträchtigen. Das kann langfristige Folgen haben, darunter:
• Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten: Lernen, Erinnern und logisches Denken könnten schwieriger werden.
• Psychische Risiken: Vor allem bei Jugendlichen mit einer familiären Vorgeschichte von psychischen Erkrankungen, wie Schizophrenie, könnte das Risiko steigen.