Der unbegrenzte und unkontrollierte Zugang zu Informationen durch KI-gestützte Systeme stellt eine erhebliche Gefahr für Kinder und Jugendliche dar. Moderne KI-Systeme wie ChatGPT oder andere Large Language Models (LLMs) haben Zugriff auf eine immense Menge an Informationen und können diese in Sekundenschnelle verarbeiten und präsentieren.

Dies birgt folgende Risiken:

  1. Zugang zu altersunangemessenen Inhalten: KI-Systeme können, wenn nicht richtig konfiguriert oder überwacht, Kindern und Jugendlichen Zugang zu Informationen verschaffen, die für ihr Alter und ihren Entwicklungsstand nicht geeignet sind. Dies kann explizite sexuelle Inhalte, extreme Gewaltdarstellungen oder andere verstörende Themen umfassen.
  2. Verbreitung von Fehlinformationen: Obwohl KI-Systeme über ein breites Wissensspektrum verfügen, können sie auch Fehlinformationen oder veraltete Daten enthalten. Kinder und Jugendliche, die noch dabei sind, kritisches Denken zu entwickeln, könnten diese Informationen unkritisch übernehmen. Man muss bedenken, dass die KI-Modelle mit vorhandenen Daten trainiert werden und auf diese Weise bestimmte weltanschauliche Ansichten völlig unkritisch präsentieren.
  3. Überforderung durch Informationsflut: Die Fähigkeit der KI, große Mengen an Informationen zu liefern, kann bei Kindern und Jugendlichen zu einer kognitiven Überlastung führen. Sie könnten Schwierigkeiten haben, relevante von irrelevanten Informationen zu unterscheiden oder die Qualität der Quellen einzuschätzen.
  4. Verlust der Privatsphäre: Im Austausch mit KI-Systemen könnten Kinder und Jugendliche persönliche Informationen preisgeben, ohne die möglichen Konsequenzen zu verstehen. Diese Daten könnten gespeichert und potenziell missbraucht werden oder für sie später zu Schwierigkeiten führen (z.B. bei einer Bewerbung).
  5. Erosion sozialer Fähigkeiten: Durch den einfachen Zugang zu KI-generierten Antworten besteht die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche weniger Anreize haben, Informationen im direkten sozialen Austausch zu erlangen. Dies könnte die Entwicklung wichtiger sozialer und kommunikativer Fähigkeiten beeinträchtigen.
  6. Verzerrte Weltanschauung: KI-Systeme können, abhängig von ihren Trainingsdaten, bestimmte Vorurteile oder einseitige Sichtweisen reproduzieren. Wenn Kinder und Jugendliche hauptsächlich mit solchen Systemen interagieren, könnte dies zu einer verzerrten Weltanschauung führen.
  7. Verlust der Fähigkeit zur eigenständigen Recherche: Die Bequemlichkeit, schnelle Antworten von KI-Systemen zu erhalten, könnte dazu führen, dass Kinder und Jugendliche die wichtige Fähigkeit verlieren, selbstständig zu recherchieren und Informationen aus verschiedenen Quellen zu bewerten.
  8. Identitätsbetrug: Betrüger könnten mithilfe von KI-generierten Inhalten die Identität von Freunden oder Familienmitgliedern vortäuschen.
  9. Cybermobbing und Rufschädigung: Durch manipulierte Inhalte könnten Kinder Opfer von Mobbing werden oder selbst dazu verleitet werden, andere zu mobben.

Um diesen Gefahren zu begegnen, ist es wichtig, dass Eltern aktiv in die digitale Bildung ihrer Kinder eingebunden sind. Sie sollten den Umgang mit KI-Systemen begleiten, altersgerechte Einschränkungen einrichten und den kritischen Umgang mit Informationen fördern. Gleichzeitig sollten die Eltern die Schulen und Bildungseinrichtungen dazu verpflichten, den Kindern eine „digitale Kompetenz“ zu vermitteln.

Es wäre sehr wichtig, „KI-Kurse“ (z.B. Informationveranstaltungen an Schulen) für Eltern anzubieten. Es gibt sicher erfahrene Fachleute, die das gerne übernehmen würden.