(Bild: Jan Gossaert, Die Anbetung der Könige (1510-15))


Es ist sicher noch etwas früh sich „Fröhliche Weihnachten“ zu wünschen, aber die Sehnsucht nach harmonischen, gemütlichen und allseits glücklichen Weihnachtstagen beschäftigt viele von uns schon seit Beginn der Adventszeit. Wie erreiche ich es, dass alle zufrieden sind, dass es keinen Streit und keine Enttäuschung gibt….?

Realistisch betrachtet muss man sagen, dass das, was wir feiern, damals äußerlich nichts von alldem war, was wir heute versuchen ins Weihnachtsfest hineinzulegen. Es war nicht gemütlich (im Stall), und es hätte sicher viel zu meckern gegeben (kein Bett für das Baby und die Eltern, der Gestank der Tiere, die Ablehnung bei den Wirten….). Und trotz dieser äußerlichen Unannehmlichkeiten überragt die Freude von Josef und Maria, dass Gott Mensch geworden ist; das Glück der beiden, dieses hilflose kleine Wesen nun endlich in den Arm nehmen und ihm all ihre Liebe zukommen lassen zu können.

Und genau das, sollte auch für uns die eigentliche Freude an diesem Fest sein. Mag es auch Unstimmigkeiten geben, Enttäuschungen über ein Geschenk oder das Fehlen eines ersehnten Geschenkes. Das sollten die Eltern ihren Kindern vorleben, dass es bei all der äußeren Vorbereitung – die auch gut ist!- einen Bereich gibt, den nur wir selber innerlich vorbereiten und einstimmen können. Daraus werden sich dann hoffentlich für alle „fröhliche Weihnachten“ ergeben.

Die Ehepartner können sich daran gegenseitig erinnern, wenn sie merken, dass der andere zu viel Gewicht und Arbeit in diese Äußerlichkeiten investiert und dabei die Freude und Gelassenheit der Familie gegenüber verliert.


Zu den Bildern: Ab dem 17. Dezember gibt es für jeden Tag eine besondere Liturgie mit Gebeten und Schriftlesungen. Wir haben aus der Vielzahl der Weihnachtsdarstellungen in der Kunst diejenigen herausgesucht, die zu den jeweiligen Tagen am besten passen.


Bernarda Fink singt „Schliesse, Mein Herz“ – Johann Sebastian Bach – Weihnachtsoratorium

Frohe Hirten, eilt, ach eilet,
Eh‘ ihr euch zu lang verweilet,
Eilt, das holde Kind zu sehn.
Geht, die Freude heißt zu schön,
Sucht die Anmut zu gewinnen,
Geht und labet Herz und Sinnen!